Es gibt nur wenige Sportarten, die einem die Natur so nahe bringen, wie der Kanusport. Sich mit der Naturgewalt Wasser auseinanderzusetzen und zu arrangieren gehört zu den stärksten Herausforderungen dieses Sportes. Ständig sich selbst prüfen und sich bestätigen formt Charakter und Willen, Kraft und Energie. Die Natur bietet uns hierzu ein weites Betätigungsfeld. Vom spiegelglatten See über den windungsreichen Wiesenfluss bis hin zum rauschend ins Tal stürzenden Gebirgsfluss - all dies ist faszinierend in seiner Vielfalt.
Dabei steht die Art Wassersport zu treiben bei uns jedem frei. Neben dem sehr beliebten Freizeitangebot Kanuwandern bieten wir auch den Weg des bisweilen ambitionierteren Rennsports. Ob 18 Jahre alt oder 65 Jahre jung - begeistert sind sie alle, wenn sie wieder von einer unserer zahlreichen Hamburger Trainingsrouten zurückkommen.
Wenn es gerade nicht das erlebnisreiche Kanuwandern sein soll, jagen unsere Sportler in Rennkajaks und -Canadiern, auf Outriggern oder Oceancanoes bzw. auf den sich in Europa immer stärker etablierenden Surfskis über unsere schönen Gewässer.
Genauso wie die Outrigger erfreuen sich auch die Surfskis einer immer größeren Beliebtheit. Ursprünglich kommt dieser Sport aus Australien, wo sich die Rettungsschwimmer untereinander in verschiedenen Wettkämpfen messen wollten.
Surfskis sind meistens länger als Rennkajaks und können dadurch eine hohe Geschwindigkeit erreichen. Die Besonderheit besteht darin, dass der Paddler nicht im sondern auf dem Boot sitzt (Sit-on-top). Surfskis sind insbesondere für die Brandungszone im Meer gemacht. Durch die Bauweise eignen sie sich sowohl dazu gegen die Brandung hinaus zu fahren als auch mit den Wellen wieder rein zu surfen. Bei Wettkämpfen im Rettungssport beträgt die Streckenlänge 700 m. Es gibt in Deutschland jedoch auch weitere reine Surfski Wettkämpfe unterschiedlicher Distanzen (z.B. 20 Km).
Was vor ca. 5000 Jahren in der Südsee als überlebenswichtiges Fortbewegungsmittel begann kommt pünktlich zum Beginn des 21. Jahrhunderts nach Europa. Das Paddeln in Ausleger-Kanus (Outrigger-Canoe, OC) findet in Deutschland immer mehr Freunde. Zahlreiche Kanuvereine betreiben diese Disziplin. Die Zahl der angebotenen OC-Wettkämpfe wächst stetig.
Nach wie vor wird die Tradition des Paddelns mit dem Auslegerkanu auf vielen Inseln der Südsee sehr gepflegt, verdankt die große Masse der über 10000 Inseln ihre Besiedlung doch diesem schlanken Verkehrsmittel. Auf Tahiti ist Va'a oder Pirogue-Sport, wie er im französischsprachigem Raum heißt, mit Fußball in Deutschland zu vergleichen. In Australien (Hamilton Island) und auf Hawaii finden große internationale Outrigger-Regatten zwischen einigen Inseln statt. Das Molokai-Rennen ist wohl das imageträchtigste, mit ca. 1.000 Athleten am Start, für uns Paddler unvorstellbaren Preisgeldern und einer Renndistanz von über 40 Meilen. Die für solche Regatten genutzten Outrigger-Canoes (OC), wie sie im Englischen heißen, werden heute aus modernen Verbundkunststoffen hergestellt.
Es gibt verschiedene Bootstypen, vom OC-1/2/3/4 oder 6er, vom Lagunen- oder Flachwasserboot bis zum hochseetauglichen Auslegerkanu. Heute gibt es in allen Bootsklassen Welt- und Kontinentalmeisterschaften.